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Die Idee

Inspiriert hat mich die Ausschreibung "Mixed up, Kultur macht Schule", ein Wettbewerb, den die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung in Zusammenarbeit mit dem Bundesfamilienministerium jährlich ausschreibt.
Sein Ziel ist unter anderem die Vernetzung von Schulen mit kulturellen Bildungspartnern. Ich hatte anlässlich meiner Ausstellungen Veranstaltungen für Schüler/ -innen durchgeführt und Spaß daran gehabt, die Kinder noch neugieriger auf Farben, Malen und Bilder zu machen. Diese Arbeit wollte ich gemeinsam mit der Stadtbücherei Buchholz und der Mühlenschule Holm-Seppensen vertiefen und an dem Wettbewerb teilnehmen.

Gemeinsam fanden wir ein vielversprechendes Thema:

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts hatte sich im Buchholzer Ortsteil Holm-Seppensen eine kleine Künstlerkolonie angesiedelt, die sich nach den 70' er Jahren wieder auflöste und in Vergessenheit geriet. Die ehemaligen Wohn- und Arbeitsstätten und die Werke der Bildhauer, Maler/ -innen und Schriftsteller/ -innen sind nur noch Wenigen bekannt. Wie in vielen Orten ist die Einwohnerzahl in den letzten Jahrzehnten durch Zuwanderung deutlich größer geworden. Die heutige Bevölkerung weiß zum Teil nichts mehr über die Künstler/ -innen, ehemalige kulturelle Treffpunkte, den Ursprung der Straßennamen, die alten Bräuche oder altes Handwerk.
Wie wäre es, wenn Grundschulkinder diese kulturelle Geschichte wieder sichtbar machten? Für sich, ihre Familien und andere Interessierte? Und wie wäre es, wenn wir dazu ein generationenübergreifendes Projekt begännen, bei dem ortskundige Menschen und Zeitzeugen mitwirkten?

Wir vereinbarten, dass die Kinder sich in einer Projektwoche in ein jährlich neu festgelegtes kulturell interessantes Thema einarbeiten und anschließend in der Schule selber Informationstafeln entwerfen können. Die Tafeln tragen ein auf das Projektthema abgestimmtes Symbol, weiterhin ein von den Kindern größtenteils selbst gestaltetes Motiv und einen kurzen Informationstext zu dem jeweiligen Künstler. Die Schilder werden wetterfest gedruckt und in kindgerechter Höhe aufgestellt. In den Folgejahren können die Kinder der jeweils nachrückenden dritten Klassen weitere Themen wie das alte Handwerk, die alten Bräuche usw. erforschen und die nächsten Schilder herstellen. So kann der Kinder-Kulturpfad jährlich wachsen und das Informationsangebot vielfältiger werden.

Der überschaubare und mit seinen etwa 110 Jahren recht junge Ortsteil Holm-Seppensen eignet sich gut als Ausgangspunkt für einen Kulturpfad.
Nach der ersten erfolgreichen Projektzeit sollen weitere Ortsteile und Schulen in die Planungen mit einbezogen werden, um den Kulturpfad erweitern zu können.

© Miriam Bonner